Brigitte Roth (BRo) informiert:
Tischtennisschläger mit Stechpaddel getauscht
Gerfried und Peter organisierten wieder für 18 TGSler eine kleine, aber feine Drachenbootfahrt (kein -rennen) auf der Kinzig. Keine Ausflüchte ließ Peter im Vorfeld gelten, es war nicht zu heiß oder zu trocken, nein, die Chose wurde abgehalten. Musste sie noch 2020 und 2021 coronabedingt ausfallen, traf sich die Truppe gespannt wie ein Flitzebogen bei der SKG Hanau.
Nach der Begrüßung wurde jedem passend zur Körpergröße ein Stechpaddel zugeteilt und wer wollte, konnte sich mit Schwimmwesten für den unerwarteten Fall der Fälle besonders rüsten. Gerfried beharrte auf Trockenübungen an Land, zum Trommeltakt das Paddel am Paddelkopf zu halten, an der Bordwand senkrecht in das Wasser hineinzustechen, langsam mit dem Oberkörper über die Schulter hinten aus dem Wasser in einer fließenden Bewegung wieder herausziehen, ohne den hinteren Banknachbarn zu duschen. Schwieriger wurde es dann schon bei den folgenden Balanceübungen, das aufgestellte Paddel des Nachbarn nach rechts und im nächsten Versuch nach links zu greifen. Durch die nächste Übung wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht, das Paddel des übernächsten Nachbarn musste im Uhrzeigersinn und anschließend entgegen gegriffen werden. Dem Gesetz der Schwerkraft folgend fiel das ein oder andere Paddel auf den Boden, warum dann jemand zwei Paddel in der Hand hatte, erklärt sich jetzt auch nicht so. Aufmerksam lauschten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch Gerfried´s Ausführungen, wie das Drachenboot eigentlich aus China nach Europa schwappte, nachdem es v. Chr. einer Legende nach einen Dichter vor dem Ertrinken rettete.
Endlich wurde die Trommel mit -schlägel an das Kinzig-Ufer transportiert ebenso der abnehmbare Drachenkopf und -schwanz eines stilisierten Drachenkopfes, wo, oh Schreck, kein Drachenboot zu sehen war. Das ca. 250kg schwere Boot ´Fr. Malzahn´ musste vom Bock gehievt und vorsichtig entlang der Gummi-Gleitrollen ins Wasser geleitet werden. Gerfried hatte die Sache und die Mitfahrerinnen und -fahrer in der Hand und war die Ruhe selbst. Übung macht eben den (Welt)Meister.
20 Sitzbänke füllten sich sitzbankweise mit 18 Teilnehmern vom Bug aus, einer machte gleich einen Abgang und rutschte zwischen zwei schmale Sitzbänke und lag mit ausgestreckten Armen und Beinen wie ein Käfer auf dem Rücken. Mit vereinten Kräften gelang es, ihn hochzuhieven und seiner ihm zugedachten Sitzbank zuzuführen. Endlich ging es auf Gerfried´s Kommando und Trommelschlag los, die ersten Wasserspritzer wurden entgegen seiner Anweisung verteilt. Und wie durch ein Wunder glitt das Boot auf der Kinzig zur Mainmündung hin bis zum Hanauer Schloss und schnell wich die Anspannung überraschenderweise einer Entspannung, trotz aller Paddel-Anstrengung, die kräftig in Schulter und Arme zog. Reichlich Wasser in Kinzig und Main führten zu auffallend frischer Luft, die von den Paddlern gerne nach tropischer Nacht aufgesogen wurde.
Wieder am Vereinsgelände angekommen, musste leider die ganze Drachenboot-Prozedur rückwärts abgewickelt werden, Drachenkopf- und -schwanz demontiert, Trommel an Land, Fr. Malzahn auf die beiden Böcke, Paddel in der Gerätegarage verwahrt werden. Schön zu wissen, dass wir anschließend in der ´La terrazza Italiana´ erwartet wurden. Der Durst war groß, der Hungerast lang, Getränke, leckere Pizzen und Nudeln leisteten flott Abhilfe. Auf Nachfrage zeigte sich Gerfried sehr zufrieden über die gezeigte Mannschaftsleistung im Drachenboot. Fern von allen Sorgen wurde über alles Mögliche gefachsimpelt, der Kellnerin die Tisch-Reservierung für nächstes Jahr angedroht.
Mit herzlichen Grüßen Brigitte Roth